Koningsdag

Der Königstag ist in den Niederlande eine fast 130-jährige Tradition. Heute war es wieder so weit. Die ganze Niederlande war in Partystimmung und schwenkte orangefarbene Fahnen oder kleideten sich orange.

Doch warum feierten die Oranjes diesen Tag überhaupt? Den Ursprung hat der Königstag im Jahr 1889. Damals hieß er allerdings noch „Prinzessinnentag“ *gg* und fand anlässlich von Prinzessin Wilhelminas Geburtstag am 31.August statt. Dieser Tag wurde an Stelle des Erntefestes, als Feiertag eingeführt und erst nach dem Tod von Wilhelm III. (Vater von Wilhelmina) als offizieller Königstag unbenannt. Erst als Wilhelminas Tochter Juliana, 1949 Königin wurde, verlegte man den nationalen Feiertag auf ihren Geburtstag am 30. April.

Zu Ehren ihr Mutter, entschied sich jedoch Königin Beatrix, den Königstag am 30.April beizubehalten, was auch den Großteil der Holländer erfreut. Beatrix hat nämlich im tiefsten Winter, am 31. Jänner Geburtstag (;

Erst als der jetzige König Willem-Alexander ihr Nachfolger wurde, verlegte er den Feiertag auf seinen Geburtstag. Darum feiert man in den Niederlanden jedes Jahr am 27.April den Königstag

Diese Feiern erstrecken sich jedoch nicht nur über den Niederlanden, sondern auch über Kolonien wie den karibischen Inseln Curacao, Sint Maarten und Aruba, wo der König ebenfalls Staatsoberhaupt ist.

Am Vormittag, sind die meisten Menschen noch zuhause vor den Fernsehgeräten    (so, wie wir)

um den Besuch des Königs und seiner Familie bei den Feiern zu verfolgen. Heuer besuchte die Königsfamilie die Stadt Gröningen, wo Kinder ihr Können und Wissen (Kunst, Forschung uvm.) der Familie präsentierten und auch König Willelm Alexanders und Maximas Töchter, Amalia, Alexia und Ariane zum Teil selbst mitmachten, und die Königsfamilie dadurch sehr sympathisch und „volksnah“ macht.

Am Nachmittag und bereits am Vorabend, strömten auch bei uns in Utrecht tausende Menschen in die Innenstadt und feierten bei Gratiskonzerten und Straßenmärkte.

Auch  die Grachten (Wasserkanälen) füllten sich mit Partybooten, und es wurde ausgiebig gefeiert.

Ich bin überwältigt, welchen wichtigen Stellenwert und welch hohes Vertrauen (80% der Bevölkerung), der König und die „Monarchie“ in den Niederlanden hat,….. und blicke mit einem großen Fragezeichen in unsere politische Heimat…..

GOD SAVE THE KING OF NETHERLANDS

 

 

Gewerkschaftsarbeit mal anders

Zu einer Gewerkschaftsarbeit der besonderen Art war ich am Wochenende vom 20. Bis zum 22. April eingeladen. Thema der Arbeit war „Hard Things“. Dies ist eine Kampagne der Gewerkschaftsjugend „Raksanuoret“, der Jugendorganisation der Gewerkschaft Rakennusliitto mit dem Ziel neue Gewerkschaftsmitglieder zu rekrutieren und die Notwendigkeit einer Gewerkschaft zu erklären. Und zu dieser Kampagne wurde entschieden einen Videoclip zu machen. Weiterlesen

Vorbereitungen zum 1. Mai

Bald beginnt die letzte Praktikumswoche, in die auch der 1. Mai fällt. Die derzeitige politische Situation in den meisten europäischen Staaten ist für uns GewerkschafterInnen nicht zufriedenstellend. Der 1. Mai ist daher eine gute Gelegenheit gemeinsam aktiv gegen Missstände aufzutreten.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen spannenden Tag in ganz Europa! Freundschaft!

Brigitte

 

Vortrag

Jetzt sind wir an der Reihe 🙂

Wir haben am Dienstag die Chance bekommen, vor den Kollegen von Jack, unseren betreuenden Sekretär, die Vertretung der ArbeitnehmerInnen in Österreich und die SOZAK, vorstellen zu dürfen. Es waren 20 Trainer der FNV anwesend. Nach unserer Präsentation gab es viele Fragen zu unserer Ausbildung und zu neuen Herausforderungen, für die Gewerkschaft, im Bezug auf die neue Regierung.

Es hat Spaß gemacht und wir haben uns gefreut das so viel Interesse an dem Ausbildungssystem der Gewerkschaften und der Arbeiterkammer vorhanden ist. Wir haben Kontakte ausgetauscht. Anschließend gab es Torte. Es hat Tradition bei den Trainern der FNV, einmal im Monat bei der gemeinsamen Sitzung, die Geburtstagsinder mit Torte und Gesang zu feiern.

Ab in die Natur! Und ja es gibt Hügel in den Niederlanden 🙂

Heute fahren wir mit Marielle zum Schulungszentrum sbi formaat. Dieses liegt in einem Naturschutzgebiet und beinhaltet ein Schloss. Uns wurde erzählt, dass durch die Fusion der beiden privaten Einrichtungen für Betriebsrätetraining, sbi und formaat, man sich auf diesen Ort geeinigt hat. Ein Seminarhotel, Wanderwege und ein Amphitheater lädt ein hier Schulungen ab zu halten. Von Betriebsratskursen bis hin zu EWR Sitzungen kann man hier alles machen. Auch zum privaten Nutzen für Feiern und Hochzeiten wird das Anwesen genutzt.

Auch hier durften wir vor den Kollegen von Marielle uns und die SOZAK vorstellen. Bei einem Mittagssnack wurde viel diskutiert und gefragt. Hauptthema war Mitbestimmung im Betreib und, wie kann es anders sein, über unsere neue Regierung. Die Aufforderung einer Kollegin, weiter mit der Gewerkschaft für die Rechte der Arbeiter zu kämpfen, nehmen wir gerne an. Danke für einen schönen Tag in der Natur und einen interessanten Austausch.

piat eich Gü und Peter

3 Arbeitswoche

Jugend Treffen in Esher

Am Montag sowie am Dienstag dürfte ich wie von mir gewünscht, am Bildungscampus der Unite in Esher, bei einem Jugendmeeting dabei sein.

Dieses Jugendmeeting sind anders als bei uns denn es gibt weder einen Jugendvertrauensrat oder gar ein Jugendvorstand. In diesem Gremium in dem ich eingeladen worden bin ging es nur um Jugendliche Mitarbeiter der Firma TGI Fridays.

Diese haben ihren Weg zur Unite gefunden indem sie sich aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen, in dem Fall Trinkgeld, bei der Gewerkschaft beschwert haben. Am Anfang waren es nur etwa 5 Jugendliche Mitarbeiter aus verschiedenen Filialen in London. Diese 5 bildeten eine WhatsApp Gruppe und luden jeden Jugendlichen Mitarbeiter ein von dem sie wussten dass er genau die selben Probleme in der Arbeit hat wie sie. Insgesamt sind dieser Gruppe über 50 Personen beigetreten und nach 3Monaten waren es fast 150. Viele davon sind schon Gewerkschaftsmitglied.

Die Problematik so wie ich im Jugendmeeting erfahren habe ist in England das mindestens 50% der Belegschaft Mitglieder der Gewerkschaft sein müssen um eine Art Kollektivvertrag bzw Betriebsvereinbarung mit der Geschäftsführung abzuschließen.

Diese enthält allerdings auch nur Rahmenrechtliche Bedingungen die bei uns im Arbeitnehmerrecht fixiert sind.

Das ganze Meeting hatte ich das Gefühl als wäre in England irgendwann mal die Zeit stehen geblieben. Weder gab es eine Regierung die sich für Arbeitnehmer Interessen eingesetzt hat noch eine starke Gewerkschaft die sich gegen die Reformen der konservativen entgegengesetzt hat.
Alles wird durch Parteipolitik in diesem Land bestimmt.

Im Jugendmeeting wurden 28 Termine fixiert an denen man vor TGI Friday streiken wird. Dies macht man nicht nur um Mitglieder zu gewinnen und auf sich aufmerksam zu machen sondern vor allem um für Arbeitnehmerrechte zu kämpfen.

Das positivste was ich aber aus diesem Jugendmeeting gewinnen konnte waren nicht nur das Engagement der junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sondern auch ein System um Nichtmitglieder anzusprechen aber auch Anti Gewerkschafter entgegenzutreten.

Same same but different???

Der Gini-Index und die Ungleichverteilung oder warum Zahlen wichtig sind, aber das Nachdenken nicht ersetzen…

Disclaimer: Achtung! Das ist ein langer Beitrag mit vielen Zahlen (und ohne Bilder), verschärftes Nachdenken und selbständiges Recherchieren können als Nebenwirkungen auftreten 🙂

 Der Gini-Koeffizient (oder Gini-Index) gibt den Grad der Ungleichheit der Einkommensverteilung, z.B. in einem Land oder einer Region, nach dem häuslichen Pro-Kopf-Einkommen an. Die Berechnung des Gini-Koeffizienten geht aus der so genannten Lorenz-Kurve hervor. (…) Mit anderen Worten: Aus der Lorenz-Kurve lässt sich ablesen, wie das Gesamteinkommen einer Volkswirtschaft auf einen bestimmten Anteil der Bevölkerung entfallen (z.B. 90% des Einkommens fallen auf 10% der Bevölkerung etc.). D.h., je näher der Wert an 0 ist, desto gleicher ist die Verteilung des Einkommens. Im Allgemeinen werden Länder mit einem Gini-Koeffizienten zwischen 0,50 und 0,70 (Gini-Index zwischen 50 und 70) als sehr einkommensungleich, und die mit einem Gini-Koeffizienten zwischen 0,20 und 0,35 (Gini-Index zwischen 20 und 35) als relativ einkommensgleich bezeichnet.

https://www.lai.fu-berlin.de/e-learning/projekte/vwl_basiswissen/Umverteilung/Gini_Koeffizient/index.html

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