Im Land der WasserSTRASSEN

In dieser Woche, stand neben unserem bereits eingerichteten Arbeitsplatz bei der FNV, zwei Tage bei der Rijkswaterstaat am Programm.

Wer oder Was ist die Rijkswaterstaat?  Rijkswaterstaat wurde vor über 200 Jahren gegründet und ist ein niederländischer Staatsbetrieb (Ministerium). Das Ziel war es früher schon, den Ausbau der Transportwege in Holland zu forcieren und zu sichern. Dazumal wurden die meisten Güter am Wasserweg transportiert und da der Großteil der Niederlande unter dem Meeresspiegel liegt, nützt man nach wie vor, durch geregelte Schleusen, die vielen Kanäle und Grachten um von A nach B zu gelangen. Rijkswaterstaat hat hierbei neben der Erhaltung der Wasserstraßen, auch für die Sicherheit des Landes zu sorgen, wenn man sich vorstellt, was ein Dammbruch, Schleusenmanipulation,…. für ein Land unter dem Meeresspiegel bedeuten würde!

….  und somit galten bei unserem Besuch, ebenfalls hohe Sicherheitskontrollen.

Rijkswaterstaat ist mit ca. 9000 Beschäftigten (Beamten) auch für Straßenwege (Autobahnen) in den Niederlanden zuständig und hier bildet sich auch die Verbindung nach Österreich bzw. zu meinem Arbeitgeber, der ASFINAG. Am ersten Tag bei Rijkswaterstaat Utrecht, bekamen wir von den Angestellten einen Einblick in den Ablauf einer „Regionalen“(von vier) und der „Internationalen“ Verkehrsmanagementzentrale, welche den Straßenverkehr in Holland steuert.

Diese Steuerung, ist ähnlich wie in Österreich aufgebaut und sollte durch Unterstützung von Sensoren uvm., die Geschwindigkeiten auf Autobahnen anpassen, bevorstehende oder entwickelnde Verkehrsaufkommen erkennen und schließlich Staus verhindern!    „sollte“  *gg*

Am zweiten Tag bei Rijkswaterstaat, waren wir in Delft, wo IT und IT Cyberschutz, sowie die Forschung für neue „intelligente“ Verkehrssysteme der Zukunft gearbeitet und uns an Tests vorgeführt wurden.

Diese Forschungen bzw. Entwicklungen werden unter anderem, mit vielen bekannten  Firmen (BMW, Tomtom,…..) gemeinsam gemacht, da es dafür eine Menge an Datensammlung (BigData) aus ALLEN Bereichen benötigt. Durch diese Daten können zukünftig eventuelle „vorprogrammierte Verkehrsüberlastungen“ verhindert werden, die auf Grund der erhobenen Daten, zu 95% voraussagen können, wo Frau/Herr XY am Tag XY um welche Uhrzeit hinfahren wird.   Dies ist sicherlich noch für viele Menschen beängstigend, für mich persönlich jedoch beeindruckend, welche „Art“ von Mobilität und Entwicklung, uns in den nächsten Jahren und Jahrzehnen noch erwartet.

Beeindruckend ist für mich auch das „IST“ in Holland!!!! ……….und dies wäre schon jetzt als „Fortschritt“ in einer anderen Stadtentwicklung zu sehen                                     # Fahrräder, Fahrräder, Fahrräder (; 

 …..und die positive Einstellung der Bevölkerung dazu!

++ RESPEKT  Nederlands ++

Gute Alte Gewerkschaftsarbeit!

Welche Gewerkschaft wollen wir sein? Zu viel Service! Zu wenig Kampf! Arbeiter wieder stark machen! Wie machen wir das?

Gleich am Anfang hat uns Cihan Ugural mit seinem Feuer für seine Arbeit gefangen. Die nächsten eineinhalb Stunden will er uns einen Einblick geben über das Organizing Team am Flughafen.

Gewerkschaftspower

Die Kraft konzentrieren auf eine Sache. Nicht der Sektor ist wichtig sondern der Arbeitsplatz im allgemeinen. Warum der Flughafen? Weil er ökonomisch und medial ein Brennpunkt ist. Der Einfluss der Arbeit geht weit über die Grenzen des Flughafens hinaus. Jeder Sektor kämpfte für sich um bessere Arbeitsbedingungen für „ihre“ ArbeitnehmerInnen am Schipol Airport. Jetzt arbeitet die FNV gemeinsam in einer Abteilung an einem Ort. Die Flughafenbetreiber (der Staat) soll „ermutigt“ werden faire Verträge mit den Firmen ab zu schließen und die Arbeitsbedingungen zu überwachen. Dies geschieht durch Schwerpunktaktionen und Öffentlichkeitsarbeit immer und immer wieder über alle Branchen verteilt. Und das wichtige bei diesem Projekt ist die Nachhaltigkeit. Die freiwilligen Volontäre (keine Betriebsräte) werden geschult, informiert und sind Auge und Ohr Flughafen über alles Branchen hinweg.

Wie funktioniert das? 

 Durch eine Matrix!

Im Inneren Kreis sind 18 geschulte Volontäre aus allen Branchen am Flughafen. Diese werden als erstes informiert und sind Multiplikatoren. Sie werden alle zwei Jahre getauscht um auch anderen den Zugang zum Gewerkschaftsschulungen zu ermöglichen. Nach außen hin wird der Kreis immer größer und teilt sich in Gruppenleiter, Gewerkschaftsmitglieder und ArbeitnehmerInnen. Dann haben wir viel über Details gesprochen und wie der Ablauf der verschiedenen Phasen war. Alle Einzelheiten wird Günter in seinem Aufsatz erklären. War MEGA interessant!

Internationale Gewerkschaftsarbeit in der FNV

Unser zweites Meeting an diesem Tag ist ein Gespräch mit Tuur Elziga dem Vice President der FNV. Er ist zuständig für die internationale Zusammenarbeit. Leider hat er nicht so viel Zeit aber er hat uns die Struktur und die Themen die für die FNV wichtig sind erklärt. Über das Membership Parlament in dem die verschiedenen Branchen je nach Stärke vertreten sind (ca 100 Abgeordnete) werden die 1-2 Hauptziele definiert. Die werden dann auf internationaler Eben besprochen. Das Netzwerk spielt auch hier eine große Rolle. Danke auch für diesen informativen Einblick.

piat eich Gü und Peter

 

Diamantenhaus

Erster Arbeitstag im FNV Gebäude

In Anlehnung auf die gewerkschaftlichen Anfänge bei den Diamantenarbeitern, hat man ein Bürogebäude gefunden das genau dazu passt. 🙂 Aber seht selbst…

Nach einem Kaffee in der Empfangshalle und einem Gespräch mit Marielle und Jack, beziehen wir unseren Arbeitsplatz. Die Zeit ist knapp, denn nach dem Kennenlernen der Kollegen von Jack beginnt die Vorbereitung auf das Gespräch mit Dirk Kloosterboer. Er ist Researcher Organizing. Wir haben uns Fragen überlegt und wollen versuchen seine knappe Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Jetzt einmal Mittagspause mit den Kollegen. Jack stellt uns seine Kollegen und deren Aufgaben genauer vor.

Fragestunde mit Dirk Kloosterboer

Wir wussten vorher nicht was uns erwartet aber nach diesem Gespräch waren wir beeindruckt von seiner Arbeit. Seine Hauptaufgabe im Organizing liegt darin eine ökonomische Landkarte zu erstellen wo die Brennpunkte in den Niederlanden liegen. Dann mit betroffen ArbeitnehmerInnen die Arbeitsbedingungen zu evaluieren und Problem zu lösen. Er stellte uns verschiedene Projekte vor und gab Einblicke wie schwierig es ist Standards, wie am Beispiel Amsterdamer Flughafen, um zu setzten.

Die Ausgangslage

Am Flughafen arbeiten 65.000 Menschen. Dies meist in verschiedenen Bereichen und in konkurrierenden Betrieben. Wie schafft man da den Überblick zu behalten und noch dazu wenn die Sektoren in der eigenen Gewerkschaft (Transport, Metall, Handel,…) aufgeteilt sind? RICHTIG!!!! MAN ARBEITET ZUSAMMEN!!!! So entstand die FNV Organizing. Und wie löst man das Großproblem Flughafen? In dem man beim Kopf beginnt!

„Wir wollen der beste und billigste Flughafen in Europa werden“

Und das am Rücken der ArbeitnehmerInnen. Der Flughafen gehört dem Staat und der vergibt für alles Verträge. So arbeiten zum Beispiel in der Sicherheit 8000 Beschäftigte in 5 verschiedenen Unternehmen. Horror! Man hat durch lange Einzel Gespräche und Gruppenversammlungen die ArbeitnehmerInnen dazu bewegt sich zu wehren. Auch Hausbesuche waren an der Tagesordnung. Aber die Details zur Flughafenaktion erfahren wir am nächsten Tag von Cihan Ugural. Wird sicher spannend.

Danach hat uns Jack zu einer Utrecht Führung mitgenommen…sehr cool und Essen waren dann auch. Aber seht selbst…

Danke Jack…

pfiat eich Gü und Peter

2 Wochen beim DGB in Berlin – Rückblick

Wochenrückblick die 1

Die erste Woche des Praktikums habe ich beim DGB Bundesvorstand in den beiden Abteilungen Sozialpolitik und Arbeitsmarktpolitik verbracht.

Durch die zahlreichen Unterschiede der deutschen zu den österreichischen Systemen wie z.B. Renten oder auch Sozialversicherungen war die Woche sehr lehrreich, aber auch mit sehr vielen Diskussionen geprägt.

Durch die einzelnen Gespräche mit den jeweiligen Fachexperten und den Besprechungen bei welchen ich dabei sein durfte, bekam ich sehr viel Hintergrundwissen in den Themen.

Hierzu möchte ich auf 2 Themen genauer eingehen.

 

Thema 1: Arbeitsbereich Gesundheit/Pflege/SV

Es gibt in Deutschland 116 verschiedene Krankenkassen.

92 % aller Deutschen sind bei einer staatlichen Krankenkasse und 8 % sind bei einer privaten Krankenkasse versichert.

Diese werden, wie auch in Österreich, durch die Selbstverwaltung verwaltet. Jedoch werden diese nicht nach dem AK Wahlergebnis besetzt, sondern durch Sozialwahlen welche alle 6 Jahre stattfinden.

 

Thema 2. Migration &Antirassismuspolitik

In Deutschland haben 40% der Belegschaftsvertreter Migrationshintergrund.

Es gibt zwei große Projekte zu den Themen:

Faire Mobillität :

http://www.faire-mobilitaet.de/++co++aad7ecc8-efae-11e1-8a24-00188b4dc422

&

Faire Integration:

https://www.hessen.netzwerk-iq.de/aktuelles/news/artikel/iq-projekt-faire-integration-startet-mit-arbeits-und-sozialrechtlicher-beratung-von-gefluechteten.html

 


 

Wochenrückblick die 2

Die zweite Woche des Praktikums verbrachte ich in der Abteilung Jugend im Bundesvorstand.

Die ehrenamtliche Struktur in der Jugend ist unserer sehr ähnlich.

Die hauptamtliche Struktur ist jedoch geprägt von den Fördermitteln des Bundes.

In Deutschland wird seit vielen Jahren die Kinder- und Jugendarbeit durch staatliche Unterstützung gefördert.

Dadurch können Projekte wie z.B. die Berufsschularbeit und sehr viele weitere Projekte gut umgesetzt werden.  Die Förderrichtlinien lassen nicht nur Materialkosten, sondern auch Personalkosten zu.

Es gibt zwei Projekte, die über die Internetseite (http://jugend.dgb.de) betrieben werden und zwar handelt es sich dabei um die Themen: Berufliche Ausbildung (Doktor Azubi) und um das Studium (Students at Work). In beiden Bereichen wird mittels online Tools Rechtsberatung kostenlos angeboten.

Diese beiden Tools kommen sehr gut bei den Jugendlichen an, alleine bei Doktor Azubi sind im Jahr 2018 bereits 400.000 Beratungen erfolgt.

Die Woche war für mich sehr interessant und vor allem konnte ich mir einige Ideen für unsere Jugendarbeit mitnehmen.

 

2 Arbeitswoche in London (UBER, ITF, die Privatisierung der Energiekonzerne und Brexit Konferenz in Birmingham)

Die Taxifahrer und UBER

Der Montag fängt an mit einer Besprechung über die Situation der Taxifahrer in London. Ein Teil meiner Aufgaben, ausgehend von der Vida, war es die Situation betreffend UBER zu hinterfragen. In London ist es genauso gewesen wie bei uns in Wien. Viele Taxifahrer haben sich entschieden auf UBER umzustellen, mit dem Hintergedanken mehr zu verdienen. Nach gewisser Zeit weiß man dass das nicht der Fall ist. So auch die Taxifahrer in London. Anfangs hat man um die Kundschaft duelliert. Was natürlich aus wirtschaftlicher Sicht gut für den Markt wäre, denn die Preise für den Konsumenten sinken. Arbeitnehmerrechte haben aber die Taxifahrer mehr wenn sie für eine Firma arbeiten und nicht selbständig sind. Natürlich hat man dementsprechend als uber Fahrer auch keine Rechte. In diesem Bereich also Mitglieder anzuwerben ist schwierig. Trotzdem hat es eine Gewerkschaft gegeben die einige Mitglieder anwerben konnten. Der nächste Schritt war aber UBER ganz zu verbieten. Eine Anzeige wurde ans Gericht weitergegeben. Diese ist durch gegangen da UBER kein richtiger Arbeitgeber ist, sondern nur eine Vermittlungsplattform. Der Rahmen für rechtlichen Umstände eines Taxifahrer Unternehmen sind nicht gegeben und somit hat das Gericht gegen UBER entschieden.

ITF Treffen

Am zweiten Tag meiner 2 Arbeitswoche habe ich mich mit Oen von der ITF getroffen. Ein interessanter Austausch über deren Situation sowie die Situation in Österreich und der vida. Einmal mehr kam auf, dass das österreichische System im Gegensatz zur Liberalen Welt, das sozial sicherer ist. Die Tourismusabteilung der ITF macht sich Gedanken über die Rechte der Arbeitnehmer im Flugverkehr am Boden. Leider gibt es nur wenig Berührungspunkte. Da die ITF auch eine internationale Gewerkschaft ist sind deren Mitglieder nur die Gewerkschaften in Europa. Mitglieder zu sensibilisieren oder zu mobilisieren fällt also schwer.

Die Privatisierung der Energieunternehmen.

Am 3 Tag meiner Arbeitswoche war ich bei einer Diskussion über die Energiekonzerne in UK. In diesem kam auch auf das bis zu 70 Prozent in privaten Händen sind. Wichtig ist es für die Gewerkschaft aber auch die Vertreter der Labour-Partei diese bei Gewinn der nächsten Wahl wieder in staatliche Betriebe umzuwandeln. Nach meiner kurzen Ergänzung wie die Energie Unternehmen in Österreich strukturiert sind kam eine große Verwunderung auf. Meine Erkenntnis war es erst gar nicht als österreichischer Staat Energiekonzerne in private Hände abzugeben. Sonst kommen auf uns dieselben Probleme zu wie in UK. Prekäre Arbeitsbedingungen so wie Schwierigkeiten für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Rechte zu erkämpfen.

Am selben Tag ging es mit dem Zug 2 Stunden Fahrt nach Birmingham. Dies ist die größte Industriestadt in UK mit einer Millionen Einwohner.

Konferenz in Birmingham über die Auswirkungen vom BREXIT

In Birmingham wurde von der United eine Konferenz abgehalten für die Beschäftigten in Birmingham und Umgebung so wie den restlichen Landkreis. Die internationale Abteilung der Unite war durch uns vertreten. Simon, Cleare, Ryan, sowie die beiden Bens waren vor Ort. Es war aber auch Barry Gardiner Shadow Minister for International Trade eingeladen. Wieder ein Beispiel wie stark die Unite mit der Labour Partei zusammenarbeitet.

Über 100 Betriebsräte und BetriebsrätInnen sind gekommen.

Der Grund warum die Konferenz stattfindet war natürlich der BREXIT. Es war nicht schwer die Grundstimmung der Betriebsräte vor Ort nachzuempfinden. Viele wissen nicht wie es weitergeht. Aber die Hoffnung, das Arbeitnehmerrechte sowie Konsumentenrechte, durch den EU-Austritt durch neue Verträge erhalten bleiben, ist groß. Was mich auf dieser Konferenz sehr beeindruckt hatte war als der Vertreter Barry Gardiner nachdem Wahlverhalten der Betriebsräte vor Ort gefragt hat. Viele hielten ihre Arme hoch bei der Frage ob sie gegen den brexit gestimmt haben aber mindestens ein Fünftel haben sich für den brexit entschieden. Die Ehrlichkeit der Engländer gegenüber der Gewerkschaft aber auch gegenüber der Politik auf dieser Konferenz war hoch.

Mit einem doch komischen Magen Gefühl und den Gedanken dass die Rechtspopulisten auch bei uns in Österreich immer wieder das Thema ansprechen „Raus aus der EU“ ging es wieder nach London.

Wenn man einen Österreicher einmal vorhalten würde welche Bedenken nun die Betriebsräte hier in England haben würde keiner für einen Ausstieg Österreichs aus der EU stimmen.

Spannende Tage in Helsinki

Erste Tage in Helsinki und Rakennusliitto

Nach einer tollen Woche in Kiljawa mit Ari-Pekka folgt nun das nächste Abenteuer Helsinki. Mit dem Zug dessen Fahrzeit von über eine Stunde wie im Flug vergangen ist angekommen und wovon werde ich erwartet? Natürlich von einer riesigen Baustelle am Beginn des Zentralbahnhofes. Natürlich standesgemäß für jemanden vom Bau…! Vom Bahnhof zum Hotel mit dem Taxi und nun endlich Zeit zum Entspannen. Weiterlesen