Aktuelle Kundgebung–Geplante Schließung des Werks Augsburg Ledvance–

Hallo zusammen,

Gestrige Besuch bei der Fa. Ledvance in Garching. Geht aus der OSRAM Gruppe hervor. Branche: Lichttechnik, seit März 2018, neuer Eigentümer MLS, ein chinesischer Investor. 9.000 MA weltweit in 120 Länder, Deutschland 2.400 MA. (Garching 700 MA, Augsburg 650 MA, Berlin 220 MA, Eichstätt 100 MA und Zweigstellen), Umsatz:1,9 Milliarden EURO. Das Management möchte den Standort Augsburg verkleinern ev. auch eine Schließung ist angedacht. IG Metall hatte zuvor einen sehr guten finanziellen Plan, der künftig Gewinne für das Unternehmen darstellt, vorgelegt. Doch die Investor haben kein Interesse. Daher kam es gestern zu einer Kundgebung vor dem Werk Garching. 9 Busse!!!!!! kamen von Augsburg und nahmen aktiv bei der Kundgebung teil. Es waren somit ca. 500 Leute anwesend, die voller Elan gegen eine Schließung protestierten. Die Stimmung war wirklich enorm und die Solidarität sehr hoch. Meine Aufgabe war es, den sogenannten „Ordner“ zu spielen. Mit einer Armschleife durfte ich die ankommenden Busse zur Veranstaltung lotsen und die Organisation der IG Metall mitgestalten. Die Ansprache der IG Metall Bevollmächtigten und BR Vorsitzenden waren hervorragend gut. War wirklich ein sehr erlebnisreicher Tag für mich.

 

Schönen Tag an alle

LG

LEO

Endlich Deutsch

Hey Leute,

obwohl es regnete war heute, Dienstag, der 17.04.18, ein herrlicher Tag.

Ich hatte am Vormittag ein Treffen mit Laura Weber, sie ist im Organisationskomitee und als Sekretärin im Textilbereich tätig, das Beste war jedoch, dass sie der deutschen Sprache mächtig ist. Nach einer Woche Englisch, mit meinen Englischkenntnissen, hat es verdammt gut getan alles so anzusprechen wie man es kennt.

Laura sitzt außerdem in einer Zweigstelle der ZSSS in Parmova, ca. 10 km entfernt von der Hauptzentrale.

Insgesamt sind sie zu sechst in dieser Zweigstelle, fünf Gewerkschafts-Sekretäre und eine Schreibkraft.

Laura organisiert im Team Schulungen für die gewählten Vertreter in den Firmen und auch die Schulungen, die man über den Computer machen kann.

Zurzeit arbeitet sie an drei Projekten:

  • Projekt 1: Tag der offenen Tür in der Gewerkschaft, diese findet von 18. bis 19.April 2018 statt.

Diese Veranstaltung findet zum ersten Mal statt. Der Slogan ist „Nütze die Möglichkeit und fühle dich wie ein Gewerkschaftsmitglied.“ Es wird eine 20 minütige kostenlose Beratung bei Problemen im Arbeitsrecht, Arbeitsvertrag usw. angeboten, außerdem ist es möglich sich die Räumlichkeiten anzusehen.

  • Projekt 2: 1 Mai Aufmarsch – vom 30.April bis 1 Mai 2018.

Diese Veranstaltung beginnt bereits am 30.04.18 mit einem riesigen Fest in Ljubljana. Es gibt Live Musik, Straßenkünstler, Marktstände und natürlich Stände der Gewerkschaft. Am 1 Mai werden dann Vertreter der Gewerkschaften und der Politik ihre Ansprachen auf der Bühne halten und es wird ausgelassen gefeiert.

  • Projekt 3: Eine Seniorenveranstaltung am 30.Mai 2018.

Ein Treffen der Senioren, ca. 300 Personen, die sich zu sportlichen Aktivitäten treffen. Kegeln und Zimmergewehrschiessen sind nur 2 der Disziplinen die es geben wird. Es wird auch eine Stadtführung sowie eine kleine Wanderung geben.Zum Schluss werden Pokale verteilt und es wird gemeinsam gefeiert.

So aber jetzt muss ich weiter zu meinem Termin mit der Pressestelle der ZSSS, die wollen einen Bericht über mich in Ihrer Gewerkschaftszeitung veröffentlichen. Denen muss ich natürlich Rede und Antwort stehen.

Bis bald

GlG Karl Heinz

5 Tag in London

An meinen fünften Arbeitstag durfte ich erfahren wie die Situation um den Brexit steht. Die Situation ist nämlich viel komplexer als man gedacht hätte. Die Unite aber auch andere Gewerkschaften waren von Anfang an gegen den Brexit. Es gab aber auch Gewerkschaften die sich offen dafür ausgesprochen hatten. Diese waren zwar von der Mitgliederstärke eher klein aber konnten durch ihre Strukturen mobilisieren.

Das Referendum an sich war eigentlich eine Spaltung die in einer Situation vorkam in dem das Land nach einer Art Veränderung suchte. Genau da spielten die Medien, die wie bei uns teilweise politisch auch agieren, mit. Vor allem aber auch die Elite bzw die Menschen die etwas mehr Geld haben, haben gründlich dazu beigetragen dass der Brexit so ausgegangen ist, wie wir ihn mitbekommen haben. Man hat nämlich genauso wie bei uns in Österreich einen Schuldigen gehabt und das waren die Immigranten. Oder die sogenannte wirtschaftliche „Misere“ im Land. Man wollte einfach nicht zulassen dass die Immigration zunimmt und Europa würde ja durch die offenen Grenzen dazu gründlich beitragen.

Vor allem die rechten Parteien haben dadurch noch mehr Stimmen bekommen und waren in den Umfragen auf Höchstwerten. Die Konservativen also Tory wollten dies nicht zulassen und haben daher, um keine Stimme zu verlieren, genauso den selben Weg eingeschlagen medial wie die Rechten.

Was aber der wirkliche Grund war der konservativen, ist dass man mitunter die wenigen Rechte die man als Arbeitnehmer in diesem Land hat, dass diese abgebaut werden und der Liberalismus mehr durchgeführt werden kann.

Warum? Es ist die Gier!

Das die die Geld haben noch mehr davon profitieren. Wer Geld hatt in diesen Land schafft nunmal an.

Das skurrile daran ist aber das genau die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die im Binnenmarkt bzw an den wirtschaftlichen Grenzen arbeiten an Flughäfen oder an großen Häfen, würden aufgrund des Brexit auf ihre Arbeitnehmerrechte, die durch die EU abgesichert sind, verzichten.

Das schlimmste was ich aber herausgefunden habe ist das viele der Mitglieder der Gewerkschaft für den Brexit gestimmt haben. Obwohl sich die Gewerkschaft gegen den Brexit ausgesprochen hat. Auf Konferenzen in denen Betriebsräte und Gewerkschafter teilgenommen haben.

So gesehen haben sich die Lämmer ihren schlechter selbst gewählt. An diesem Beispiel sieht man wieder mal dass man politisch nur mit einem Trend mitschwimmen muss und schon hat man vieles erreicht.

In Göteburg bei der IF Metall..

Liebe Alle!

Ich bin nach einem schönen Wochenende in Stockholm, am Sonntag, nun nach Göteburg aufgebrochen. Mittels eines sehr kompfortablen Schnellzug erreichte ich in etwa 4 Stunden Göteburg. Auf dieser Reise bekam mich auch Eindrücke von der Landschaft außerhalb der Großstadt Stockholms. Sie ist sehr weitläufig, eher flach und dünn besiedelt. Immer wieder sah ich Seen mit teilweise echt beeindruckender Größe. (Schweden hat einige tausend Seen, einer davon ist der drittgrößte von Europa. Anm. : nach zwei in Rußland).

Die typischen Landhäuser in Schweden sind aus Holz, in rot mit weißen Ecken.

Meine Gastgeber hier, sind die Gewerkschaft IF Metall. Empfangen wurde ich von Ronny Svensson. Nach einer Vorstellungsrunde begleitete ich ihn heute bei einen seiner typischen täglichen Arbeitstage. Betriebe werden gezielt besucht (in Göteburg gibt’s davon 1200)neueMitglieder geworben. Auch spezielle Fälle, wie die Auflösung einer Stiftung in welche Arbeiter mit einbezahlt haben, werden von der Gewerkschaft bearbeitet. Für Ronny, der als Sekretär tätig ist, ist der persönliche Kontakt zu den Mitgliedern besonders wichtig. Längerfristig kann nur so Vertrauen aufgebaut werden.

Laut Ronny ist es in 99% der Fälle, kein Problem Zutritt in die Betriebe zu bekommen, soll aber nicht heißen, dass sie überall gerne gesehen sind. 😉

Nach der ersten Woche bei den Unionen in Stockholm, bei der ich eher theoretischen Input bekam, war der erste Tag bei der If Metall, eine willkommene Abwechslung.

 

Meine ersten Tage in Stockholm

Liebe Alle,

ich kam letzten Sonntag in Stockholm an und wurde gleich netterweise am Flughafen von Erik Dullbo von IF Metall abgeholt. Im Auto meinte er diesbezüglich, meinen ersten Eindruck von Stockholm solle ich nicht in den Tunnel der Subway bekommen.

Mein Apartment ist in der „South of the South of Stockhom“ Nähe der Station Skämarbrink. Um die Ecke ist eine riesige, aufällige Veranstalltungshalle, Halbkugel förmig, genannt „The Globe“. Das Apartment stellt im übrigen eine Gewerkschaft mit Namen Bynnards zu Verfügung, auch Erik kannte es zuvor nicht. (Anm. das Zimmer)

Mein erster Tag startete bei den Unionen, mit Wolfgang zusammen, mit einem gemeinsamen Mittagessen zusammen mit Carin Hallaström. Sie ist für die Zeit bei den Unionen für uns verantwortlich.

Die Unionen sind eine Gewerkschaft für „white colour workers“ ,mit über 500 000 Mitgliedern. Wir bekamen unsere Zutrittskarten usw. und wurden ein wenig rumgeführt. Das ganze Gebäude und die Büros wurden erst kürzlich renoviert. Der Eindruck auf mich war echt großartig. Freie Wahl der Arbeitsplätze, je nach Lautstärke in Zonen unterteilt, in jedem Stock Plätze um Gespräche zu führen, mit Kaffee, Konferenzräume in unterschiedlichster Größe, zum vorab reservieren.

Im obersten Stock ist eine offene Kantine für selbst mitgebrachte Speisen konsumieren oder zu kaufen. Frisches Obst und Knäckebrot wird gratis zur Verfügung gestellt. Bei Sonnenschein auch gerne auf der Dachterrasse.

Im Erdgeschoß gibt’s außerdem ein top Fitnesscenter plus Sauna.

 

Von Daniel Gullstraud, ein Experte für Arbeitsrecht bekamen wir einen Überblick über den Aufbau, Bereiche und Aufgaben der Gewerkschaften in Schweden.

Mit ihm besuchten wir auch einen Infoabend bei der AFA, einer Kranken/Arbeitslosen Versicherung für Dienstnehmer.

Heute Besuchten wir den Dachverband der Unionen, bekamen ein bisschen Einblick in deren politische Arbeit und diskutierten sehr angeregt.

Am Nachmittag waren wir dann noch bei der Partnerorganisation „Prevent“, welche uns ihre Kampagne zur Sicherheit am Arbeitsplatz vorstellte. Ich fand das Produkt ist echt gelungen und in dieser Form für mich absolutes Neuland.

 

Ich hoffe ich konnte euch einen Kleinen Eindruck meiner ersten Tage gebe, ich fühle mich sehr wohl hier, die Kollegen sind alle sehr herzlich.

Der Frühling ist in Stockholm angekommen und die Stadt erwacht aus ihren Winterschlaf….

Sonntag 12:00 Uhr. Noch schnell Reifen wechseln.

Winterreifen verstauen und Sommerreifen montieren. Dann geht es Richtung Deutschland.
Grenze überquert und schon kann das Auto endlich ausgefahren werden.

 

Es herrscht eine Disziplin auf der Autobahn die äußerst vorbildlich ist. Könnte sich jemand was abschauen! Bei Tempo 200 auf der Überholspur, keine Lichthupe, keine Drängelei wenn es nach vorne nicht weitergeht. Warten bis der Weg frei ist und dann wieder ordentlich Geschwindigkeit aufnehmen.
Nach 8 Stunden Autobahn hatte ich dann auch genug von Geschwindigkeit. Nach dem Abfahren noch eine halbe Stunde Fahrzeit und dann angekommen in Alfeld.

Montag 8:30 Uhr Dienstbeginn in der Kalandstrasse 5 in Alfeld.
Bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.
Empfangen von drei netten Assistentinnen.
Nach kurzer Einführung begann ich schon Akten zu wälzen und Fragen zu stellen.
Das mit dem digitalen Zugang funktionierte an diesem Tag aber leider nicht .

Dienstag 8:30 Uhr monatliche Besprechung mit allen Sekretären.
Nach kurzer Vorstellungsrunde geht es sofort zu den Kernthemen.
• Tarif Kommission
• Mandate
• Bezirksflyer
• Betriebsratswahlen
• Betriebsräte Konferenz
• Klausurtagung des Bezirksvorstandes
• Mitglieder Entwicklung
• Besprechen der Mitgliederstatistik
• Erforschen vom Hintergrund des Austrittes der Mitglieder
Danach geht es zur Teambesprechung wo alle, dieser Gewerkschaft aus dem Bezirk Alfeld teilnahmen.
Einrichten eines digitalen Zuganges, sogar mit eigener E-Mail Adresse und danach ein ausführliches Gespräch mit meiner Betreuerin.
Melanie, ist Zuständig für die Sparte Papier und Glas im Bezirk Alfeld.

Mittwoch 8:30 Uhr Treffpunkt in der Hauptverwaltung in Hannover mit Kollegen Thomas.
Reservierter Parkplatz und persönliche Abholung beim Portier. Echt toll.
Thomas ist nicht nur der Bildungsverantwortliche der IG BCE sondern auch das Bindeglied zwischen IG BCE Hannover und Arbeiterkammer Wien.
Nach kurzer Einführung bringt mich Thomas weiter in einen Sitzungssaal.

Tagung der Bundestarifkommission der Kautschuk Industrie Deutschland.
Grund der Tagung ist der Auftakt der Tarifverhandlungen.
An dieser Sitzung darf ich teilnehmen und konnte interessante Erkenntnisse gewinnen. Struktur und Aufbau ähnlich wie in Österreich. Die Disziplin und die Zielstrebigkeit der Delegierten ist außerordentlich.


Anschließend an diese Tagung hatte ich noch ein intensives Gespräch mit Thomas. Eruieren diverser Unterschiede und des organisatorischen Aufbaus der Gewerkschaften in Österreich und Deutschland.

Donnerstag nach der Teambesprechung, Sitzung mit meiner Betreuerin Melanie, bezüglich Themen und Begriffe deren Beteutung ich noch nicht kenne.
Danach Informationstreffen mit Bezirksstellenleiter Peter Winkelmann, über grundlegenden Aufbau der Organisation.


Am Nachmittag durfte ich an einem Webinar der Bundes Tarif Kommission der Chemie Industrie Deutschlands teilnehmen.
Dabei ging es um den Auftakt, beziehungsweise Präsentation der Tarifforderungen für die Tarifrunde 2018.
Chemie-Tarifrunde 2018: Forderungen beschlossen
Unter dem Motto „Weil du es Wert bist!“ hat der Hauptvorstand der IG BCE seine Empfehlungen für die kommenden Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie abgegeben. Die IG BCE empfiehlt für die rund 580.000 Beschäftigten unter anderem eine Entgelterhöhung um sechs Prozent, ein kräftiges Plus beim zusätzlichen Urlaubsgeld und eine zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen.

Interessante digitale Veranstaltung, die ich in dieser Art und Weise für Gewerkschaften noch nicht kannte.

Freitag nach der Teambesprechung erfolgte die Anreise nach Boffzen, zur Glasfabrik Noelle + von Campe.


Dort wurde ich vom Betriebsratsvorsitzenden Arno empfangen und bekam eine ausführliche Werksführung durch Werk 1 und Werk 2.


Anschließend war ein Workshop mit BelegschaftsvertreterInnen und dem HR Manager über das Thema Schichteinführung neu an der Tagesordnung.
Im Wesentlichen über die grundsätzliche Frage vier oder fünf Schichten. Basierend darauf dann die Ausgestaltung des Zyklus. Zur Auswahl standen mehrere Modelle. Geleitet wurde der Workshop von Vertretern der IG BCE aus Hannover und Alfeld. War ein sehr wertschätzendes, interessantes und lösungsorientiertes Arbeitstreffen.