Sonntag 12:00 Uhr. Noch schnell Reifen wechseln.

Winterreifen verstauen und Sommerreifen montieren. Dann geht es Richtung Deutschland.
Grenze überquert und schon kann das Auto endlich ausgefahren werden.

 

Es herrscht eine Disziplin auf der Autobahn die äußerst vorbildlich ist. Könnte sich jemand was abschauen! Bei Tempo 200 auf der Überholspur, keine Lichthupe, keine Drängelei wenn es nach vorne nicht weitergeht. Warten bis der Weg frei ist und dann wieder ordentlich Geschwindigkeit aufnehmen.
Nach 8 Stunden Autobahn hatte ich dann auch genug von Geschwindigkeit. Nach dem Abfahren noch eine halbe Stunde Fahrzeit und dann angekommen in Alfeld.

Montag 8:30 Uhr Dienstbeginn in der Kalandstrasse 5 in Alfeld.
Bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie.
Empfangen von drei netten Assistentinnen.
Nach kurzer Einführung begann ich schon Akten zu wälzen und Fragen zu stellen.
Das mit dem digitalen Zugang funktionierte an diesem Tag aber leider nicht .

Dienstag 8:30 Uhr monatliche Besprechung mit allen Sekretären.
Nach kurzer Vorstellungsrunde geht es sofort zu den Kernthemen.
• Tarif Kommission
• Mandate
• Bezirksflyer
• Betriebsratswahlen
• Betriebsräte Konferenz
• Klausurtagung des Bezirksvorstandes
• Mitglieder Entwicklung
• Besprechen der Mitgliederstatistik
• Erforschen vom Hintergrund des Austrittes der Mitglieder
Danach geht es zur Teambesprechung wo alle, dieser Gewerkschaft aus dem Bezirk Alfeld teilnahmen.
Einrichten eines digitalen Zuganges, sogar mit eigener E-Mail Adresse und danach ein ausführliches Gespräch mit meiner Betreuerin.
Melanie, ist Zuständig für die Sparte Papier und Glas im Bezirk Alfeld.

Mittwoch 8:30 Uhr Treffpunkt in der Hauptverwaltung in Hannover mit Kollegen Thomas.
Reservierter Parkplatz und persönliche Abholung beim Portier. Echt toll.
Thomas ist nicht nur der Bildungsverantwortliche der IG BCE sondern auch das Bindeglied zwischen IG BCE Hannover und Arbeiterkammer Wien.
Nach kurzer Einführung bringt mich Thomas weiter in einen Sitzungssaal.

Tagung der Bundestarifkommission der Kautschuk Industrie Deutschland.
Grund der Tagung ist der Auftakt der Tarifverhandlungen.
An dieser Sitzung darf ich teilnehmen und konnte interessante Erkenntnisse gewinnen. Struktur und Aufbau ähnlich wie in Österreich. Die Disziplin und die Zielstrebigkeit der Delegierten ist außerordentlich.


Anschließend an diese Tagung hatte ich noch ein intensives Gespräch mit Thomas. Eruieren diverser Unterschiede und des organisatorischen Aufbaus der Gewerkschaften in Österreich und Deutschland.

Donnerstag nach der Teambesprechung, Sitzung mit meiner Betreuerin Melanie, bezüglich Themen und Begriffe deren Beteutung ich noch nicht kenne.
Danach Informationstreffen mit Bezirksstellenleiter Peter Winkelmann, über grundlegenden Aufbau der Organisation.


Am Nachmittag durfte ich an einem Webinar der Bundes Tarif Kommission der Chemie Industrie Deutschlands teilnehmen.
Dabei ging es um den Auftakt, beziehungsweise Präsentation der Tarifforderungen für die Tarifrunde 2018.
Chemie-Tarifrunde 2018: Forderungen beschlossen
Unter dem Motto „Weil du es Wert bist!“ hat der Hauptvorstand der IG BCE seine Empfehlungen für die kommenden Tarifverhandlungen in der chemischen Industrie abgegeben. Die IG BCE empfiehlt für die rund 580.000 Beschäftigten unter anderem eine Entgelterhöhung um sechs Prozent, ein kräftiges Plus beim zusätzlichen Urlaubsgeld und eine zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen.

Interessante digitale Veranstaltung, die ich in dieser Art und Weise für Gewerkschaften noch nicht kannte.

Freitag nach der Teambesprechung erfolgte die Anreise nach Boffzen, zur Glasfabrik Noelle + von Campe.


Dort wurde ich vom Betriebsratsvorsitzenden Arno empfangen und bekam eine ausführliche Werksführung durch Werk 1 und Werk 2.


Anschließend war ein Workshop mit BelegschaftsvertreterInnen und dem HR Manager über das Thema Schichteinführung neu an der Tagesordnung.
Im Wesentlichen über die grundsätzliche Frage vier oder fünf Schichten. Basierend darauf dann die Ausgestaltung des Zyklus. Zur Auswahl standen mehrere Modelle. Geleitet wurde der Workshop von Vertretern der IG BCE aus Hannover und Alfeld. War ein sehr wertschätzendes, interessantes und lösungsorientiertes Arbeitstreffen.

 

1 Woche – 2 Warnstreiks

Puh die erste Woche ist um. 2 Warnstreiks in der Milchindustrie verschafften den Beschäftigten einen Lohnabschluss von 2,75% und nach den beiden Umfragen, wo ich weit mehr als 200 Fragebögen mit verschiedenen Altersstrukturen und 6 Fragen zum Thema „Deine Meinung ist gefragt!“, wie geht es den Personen im Betrieb ausgewertet habe. Weiterlesen

Kein Todes Pferd erwünscht!?!

 

Das ist ein Todes Pferd“ so bezeichnet Raimund Bereichsleiter der Tarifpolitik Themen die sich ständig im Kreis drehen und wenig innovativ sind. Seiner Meinung nach ist die EVG die Innovationswerkstatt des Deutschengewerkschaftsbundes, viele große Gewerkschaften greifen Forderungen und Themen von der EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) auf.

 

Hallo „Junge“, schön dass du uns gefunden hast willkommen in der Zukunftswerkstatt in Fulda. Mit diesen Worten wurde ich von Raimund herzlichst begrüßt. Liebevoll teilt er mir einen Platz neben Ihm am Tisch zu, wo auch der Vorstand, der Geschäftsführer und die Veranstalter der Zukunftswerkstatt Platz nahmen. Vor uns neben uns, stehen überall Runde Tische die mit jeweils 12 Personen und einem Gewerkschaftssekretär besetzt wurden (ungefähr 120 Personen). Raimund drehte sich mit den erklärenden Worten zu mir, jeder Tisch bildet ein regionales Aktionsteam die vorgegebene Themen und Problemstellungen aus den vergangenen Zukunftswerkstätten bearbeiten und diskutieren. Die Ergebnisse aus den Diskussionen werden von den einzelnen Aktionsteams präsentiert und im Anschluss mit den anderen Aktionsteams diskutiert. Aus der Diskussion und Präsentation der Aktionsteams sollten sich neue innovative Forderungen und Strategien für die kommenden Tarifverhandlungen mit der Deutschenbahn ergeben. Also möglichst keine Toden Pferde sind gefragt!!

Plötzlich ertönte eine starke, Energie geladene Stimme mit einem leichten Norddeutschenakzent aus dem Lautsprecher, die Frau zu meiner linken hat sich elegant erhoben und begrüßt alle Anwesenden. Es handelt sich um Regina die stellvertretende Vorständin der EVG. Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen welche Position diese Frau innehat, sie strahlt das einfach aus. Regina erklärte uns nach ihren einführenden Worten wie sich die Aktionsteams zusammensetzen. Die Aktionsteams bestehen aus Betriebsräten, Funktionären und aus wildentschlossenen Gewerkschaftsmitgliedern.

„Gedankliches Break“: Hmm… das hineinbringen von Forderungen und Ideen für KV-Verhandlungen seitens der Betriebsräte und Funktionären ist für mich nichts neues, aber das aktive Mitwirken von einfachen Gewerkschaftsmitgliedern für die Erstellung von Forderungen zu der kommenden Tarifverhandlung ist mir nicht geläufig.

Daraufhin erkundigte ich mich bei Raimund. Seine Antwort: „Wir haben uns vor ca. fünf Jahren entschieden einen Weg der breiten Mitbestimmung zu gehen und da sind auch unsere „einfachen Gewerkschaftsmitglieder“ gefragt. Bis jetzt war es eine „win win Situation“, die Gewerkschaftsmitglieder werden bei den ansonsten so geheimen Prozess mit Verantwortung beteiligt und auch die Gewerkschaft hat bis jetzt mit tollen Ideen profitiert. Er endet mit dem Satz, das wichtigste an einer Gewerkschaft sind die Interessen der Mitglieder, denn ohne ausreichende Vertretung dieser Interessen gibt es keine Mitglieder und somit auch keine Gewerkschaft mehr.“

Diesen Weg der breiten Mitbestimmung finde ich beachtlich und absolut anwendbar bei den österreichischen Gewerkschaften.

LG euer Flo

 

 

 

 

Hallo aus Wien!

Die erste Praktikumswoche ist vorbei, Wahnsinn wie schnell das geht!
Einige von euch haben ja schon viel mitgeteilt, was sie so erleben und es ist ganz spannend zu lesen, wie es euch ergeht.
Ich hoffe, wir erfahren von den anderen auch was.
Habt ein schönes Wochenende!
Brigitte & Nicola

Blumen aus Amsterdam

Für uns „Oranies“ war bereits vor vielen Wochen alles geregelt und bestens geplant. Für diese Planung war und ist im speziellen Marielle v.d.Coelen (sbiformaat) , Jack Bos (FNV) und Peters Kollege Hans Greimel (EWC Heineken) zuständig. Die weiteren Planungen für unser 4wöchiges Europapraktikum, wie Flug und Unterkunft hatten Peter und ich auch schon sehr bald fertig und alles schien perfekt.                                          Es war schon fast „zu perfekt“ und Peter hatte schon seine Bedenken, dass es lediglich bei Flug oder Unterkunft zu Problemen kommen könnte, nicht aber bei den Organisatorinnen, die wir bereits durch wochenlangen Email-Austausch schon bestens kannten.

Leider lag Peter mit seinem „Bauchgefühl“ richtig, und wir hatten 3 Tage vor Abflug von unserer Vermieterin erfahren, dass wir zwischenzeitlich unser Quartier räumen müssen, da sie bereits vorher, anderen Gästen eine Buchung betätigt hatte.                             Dieses Problem wurde schnell gelöst, sollte doch nicht das „einzige“ sein.                    Wie Peter und ich am Montag 10.4. am Flughafen Schwechat einchecken wollten, wurde uns mitgeteilt, der Flug ist überbucht und wir haben leider keinen Platz. Somit verbrachten wir den ersten Tag am Flughafen und hatten eines gelernt, in Zukunft, Online checkIn (;                                                                                                             Am späten Abend in Amsterdam angekommen, wurden wir von unserem Praktikumsbetreuer Jack Bos bereits am Flughafen empfangen. Ab diesem Zeitpunkt wussten wir, es werden 4 perfekte Wochen.

                                                               Am nächsten Vormittag gab es ein Treffen mit Jack, um einige Organisatorischen Themen zu besprechen. Der Nachmittag, sowie die weiteren 2 Tage wurde von Peters Kollegen Hans Greimel (Vorsitzender EWC Heineken) organisiert. Diese Tage waren ein Workshop vom Heineken EWC mit dem Inhalt „wie kann der EWC in seinem Umfeld bekannter werden und Inhalte vermitteln?“                                                                       Es war für uns bereits beim Empfang beeindruckend. 31 EWC aus 21 Ländern Europas an einer Sitzung ist nichts alltägliches. Aber wie kommuniziert man bei 14 unterschiedlichen Sprachen, wenn Englisch nicht allen liegt…..so wie mir *gg*               Auch hier gab es die Lösung – 28 Dolmetscherinnen übersetzten in die Heimatsprache der Teilnehmenden > echt beeindruckend!

                                                                 Das Ziel dieses Workshop, welches von der sbiformaat unter der Leitung von Marielle v.d.Coelen stand, hatte ich bereits erwähnt. Nun wurde an die Arbeit gegangen. Ziel sollte unter anderem eine PP Präsentation über den EWC sein, die am ersten Tag sich mit „Form“ und „Inhalt“ beschäftigte.                                                                             Peter und ich bekamen ebenfalls eine „Spezialaufgabe“. Eine PP Präsentation über die Mitbestimmung der BR in Österreich. Diese werden wir dann an zweiten Tag präsentieren.                                                                                                                  Nach diesem ersten Tag beim EWC Heineken, wurden wir noch ausreichend in die Welt der Braukunst eingeweiht und ein anstrengender Tag ging zufrieden zu Ende.

gute Nacht *gg*

EWC- Was ist das?

EWC

–> eine Plattform der Kommunikation für alle Länder, von der EU 1996 eingeführt, für Unternehmen, die in mehr als zwei Ländern Standorte haben. Je nach Arbeitnehmeranzahl werden die Sitze bestimmt (<2000 AN ein Sitz >2000-4000AN zwei Sitze). Österreich hat zwei Sitze inklusive dem Vorsitzenden und werden von den Ländern entsandt. Die Vertreter sind keine Entscheidungsträger. Es ist eine Art Lobbyverein, aber mit viel Einfluss, weil er sehr stark aufgestellt ist. Globale oder europäische Themen, wie Telematix (GPS in LKW´s) oder Datenschutzrichtlinen, werden in dieser Form besprochen und verhandelt. Man trifft sich zwei mal jährlich und zusätzlich gibt es zwei Trainingstage im April für die EWC- Mitglieder. Dabei dürfen wir teilnehmen :-).


EWC-Was ist das? Wie erklären wir das unseren Kollegen zu hause?

Genau diese Fragen stellen sich die Teilnehmer des Workshops.

Nachdem Günter und ich die einmalige Chance bekommen haben, an diesem EWC Workshop teilnehmen zu dürfen, geht es am zweiten Tag mit Vollgas weiter.

Interessanter Vortrag

Bevor es in die Arbeitsgruppe geht bekommen wir „hohen“ Besuch. Der oberste Personalchef, Peter Kepplmüller, kam und hielt einen Vortrag. Er übernahm diesen Posten 2016 und war vorher HR in Österreich. Für Günter und mich war die Art seiner Präsentation sehr beeindruckend, weil er eingangs versucht die BR`s und Gewerkschaftler, durch persönliche Offenheit für sich zu gewinnen. Das kann er der studierte Psychologe 🙂 Dann stellte er seinen eigenen Zugangang zur Problemlösung vor:

  1. sich in das Problem verlieben
  2. Was ist das Ziel?
  3. Datensammlung
  4. Aussortieren
  5. Transportieren der Lösung
  6. Fokussiert bleiben

Er hat aber nie vergessen, während seiner Ausführungen der Punkte, zwischendurch sein Publikum geschickt ab zu holen (geil gemacht 🙂 kann man was lernen). Danach gab es eine Fragerunde mit ihm. Auch interessant wie verschieden die Probleme der einzelnen Länder sind, nur bei Frage: Wie erkläre ich den EWC daheim? Ein persönliches Gespräch mit dem HR ging sich auch noch aus.


Workshop geht weiter

Nun aber weiter in der Arbeitsgruppen zu vorbereiten der Präsentation. Günter und ich feilten an letzten Details, danach wurde in den Gruppen vorgetragen. Alle in ihrer Muttersprache –> lässig 🙂 Wir entschieden uns für Englisch und es hat gut funktioniert:-) In der großen Gruppe gab es Feedback und Anregungen zu den Vorträgen. es folgte ein Zusammenfassung der Trainer von sbi formaat. Im Anschluss durften wir bei dem emotionalen Abschied des spanischen Kollegen Juan (Pension), mit einem Bier anstoßen. Es wurden auch E-Mail und Kontaktdaten ausgetauscht mit den anderen Gewerkschaften und BR´s.

Megaaaa Dank an alle die uns diesen Einblick ermöglicht haben. Ab morgen geht es in der Gewerkschaft FNV weiter 🙂

pfiat eich Gü und Peter

4 Tag in London

Gleich am Anfang des Tages hatte ich ein Meeting mit Chantelle sie ist beauftragte wenn es um die Gleichberechtigung der Frauen Minderheiten oder Schwulen und Lesben geht. In dem Meeting haben sich Sekretäre aus den verschiedenen Abteilungen und Bundesländern getroffen um verschiedene Veranstaltungen bzw auch Aktionen zu bewerben. Die Unite hat verschiedene Abteilungen in ganz UK die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Nicht nur in Irland Schottland Wales sondern auch in London werden Gewerkschaftssekretäre eingesetzt die nur für dieses Thema bestimmt sind.

Am Nachmittag ging es dann zur Sitzung für Gebäudereinigung im Sozialbereich wie z.b. Krankenhäuser oder sozialen Einrichtungen. In diesem Gremium wird die Sozialpartnerschaft gelebt. Verschiedene Vertreter aus dem Arbeitgeber aber auch aus den Arbeitnehmer Bereich kommen zusammen um über das Tätigkeitsprofil und Sicherheitsmaßnahmen für diese Berufsbranche zu diskutieren. Am Ende des Meetings sollte ein Papier zusammengefasst werden das dem Bundesministerium für Gesundheit weitergegeben wird. Der Vorsitzende des Gremiums hat dies dann dem Bundesministerium vorzuweisen und muss das Papier noch mal vorstellen bzw die Arbeit des Gremiums.

Diese Vorgehensweise ist mir auch aus meinem beruflichen Praxis bekannt wenn es um Tätigkeitsprofile in der Arbeitswelt geht in Absprache mit dem Bundesministerium.

Damit natürlich auch die ArbeitnehmerInnen davon erfahren ist eine Aktion geplant in den Flyer beziehungsweise Informationsmaterial vor den Hotels aber auch vor soziale Einrichtungen und Krankenhäusern verteilt werden.