9 Jahre. 4 Monate. 2 Tage.

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So heißt die aktuelle Kampagne der SPGL (Sindicato des Professores da Grande Lisboa – Gewerkschaft für LehrerInnen). Obwohl die 132.000 LehrerInnen von 12  verschiedenen Gewerkschaften vertreten werden, und mehr damit beschäftigt sind die Mitglieder der anderen Gewerkschaften abzuwerben, sind sie sich in dieser Kampagne einig.
Sie vollen: 9 Jahre, 4 Monate und 2 Tage!
Damit ist die Anrechnung ihrer Gehalts- und Karrierestufen gemeint, die sich laut der kollektiven Vereinbarungen alle 4 Jahre erhöht.

Im Zuge der Wirtschaftskrise hat die austeritätsgetriebene Regierung im ganzen Land Lohn- und Gehaltskürzungen vorgenommen und die Vorrückungen der Gehalts- und Karrierestufen „eingefroren“.
Dieser Zustand hält schon seit ca. 9 Jahren, 4 Monaten und 2 Tagen an. LehrerInnen haben also beinahe 10 Jahre umsonst gearbeitet.

Nun verhandeln die Gewerkschaften mit der Regierung und wollen ab jetzt das Gehalt verdienen, welches sie verdienen würden, wenn sie die Anrechnungen nicht verloren hätten. Weiteres machen sie die Regierung darauf aufmerksam, dass LehrerInnen nur 35 Stunden arbeiten sollten und nicht 46 Stunden, wie es die Realität verlangt. Ein weiteres Problem ist auch das Alter. Nur 120 LehrerInnen sind unter 40 Jahre alt. Und das in ganz Portugal!

Die Gewerkschaft FENPROF (Zusammenschluss der LehrerInnengewerkschaften) hatte zu diesem Thema einige Aktionen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.

An meinem ersten Tag war ich bei der Pressekonferenz dabei, wo ich zufälligerweise auch gleich in die portugiesischen Nachrichten aufgetaucht bin.

Bericht über die Pressekonferenz:
http://www.pt.cision.com/cp2013/ClippingDetails.aspx?id=0c6d08b3-e78e-4bd2-ad03-5c482035a55d&userId=8c5521c6-acda-4259-b760-a5d7559d3b94

Weiteres war ich bei einer Aktion vor dem Bildungsministerium dabei sein. Die Uhren sollen übrigens darauf hinweisen, dass LehrerInnen viel zu Lange arbeiten. Zusätzlich wurden die öffentlichen Bereiche mit Plakaten zugeklebt.

Gestern haben weitere Verhandlungen stattgefunden. Leider ohne Ergebnis.
Vielleicht richtet die große LehrerInnendemostration am 19. Mai etwas aus, wo ich leider nicht mehr dabei sein kann.