1 Tag in London bei der Unite

Nachdem ich schon fast einen Sommeranfang in Wien mit 20 Grad erleben dürfte, hat mich das Klima in London zurück zu den Boden der Tatsachen gebracht.

13 Grad und niesel Regen. Was hab ich natürlich vergessen? Den Regenschirm.

Trotz des schlechten Wetters haben die Kollegen von der Unite mir den Start in den Tag verbessert.

Ben Richards ist Sekretär in der Internationalen Abteilung in der Unite und hat mir den Aufbau und die Struktur hinter der Unite näher gebracht. Was mich erstaunt hat, war das jedes Mitglied den selben Betrag zahlt egal wie viel er verdient. Junge Mitglieder und Arbeitslose zahlen weniger. Dieser verändert sich nicht durch neue Gehaltsverhandlungen und ist gedeckelt. Die Unite hat insgesamt 1.4 Millionen Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen. Untergliedert sind diese in 3 Fachbereiche. Die Unite steht der Labour Partei sehr nahe und diese arbeiten auch miteinander.

Da Ben aber noch am selben Tag nach Gibraltar, zu einer Internationalen Konferenz fliegen musste, wurde ich an James Lazou weitergeleitet.

James ist Research Officer/ Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Er setzt sich mit den Gehaltsverhandlungen der lokalen Behörden auseinander. Das wären bei uns die Gemeindebediensteten.

Was für ein Zufall aber auch das gerade an diesen Tag in der Unite der Ausschuss für die Nationalen Behörden in der Unite tagte. Jedes Bundesland aus UK war vetretten. Für mich ein interessanter neuer Einblick.

Die Sitzung begann fast wie bei uns in der vida oder im ÖGB. Die Ausschussmitglieder und Delegierten diskutierten 1 Stunde über die Erstattung der Reisekosten. Soweit ich heraus gehört habe hat die jetzige Regierung dies erschwert. Reisekosten kann man in England steuerlich absetzten dazu benötigt aber die Unite sämtliche Belege. Nachdem auch das Thema besprochen wurde gab es einen Bericht von Jim Kennedy. Dieser ist der zuständige Sekretär für die Gemeindebediensteten. Er berichtete über die Verhandlungen mit verschiedenen Arbeitgebern und Fällen in denen Mitarbeiter kein Urlaubsgeld bekommen haben. Dies konnte die Unite aber erfolgreich zurück fordern.

Gegen 1 Uhr gab es Dinner in der Cafeteria der Unite. Diese ist zwar kleiner aber als im ÖGB die Preise sind extrem günstig. Die Unite zahlt der Cafetaria etwas dazu damit Mitglieder u Bedienste hier günstig essen dürfen.

Nachdem Dinner hab ich mich mit anderen Kollegen über das Bahnsystem in London und UK unterhalten. Seit Jahren wird privatisiert wo es nur geht. 2012 hat die Unite mit anderen Gewerkschaften der Tessa, der RMT und der Aslef einen Report heraus gebracht. „Rebuilding Rail“. Ein Bericht über die Privatisierung. Aus diesem geht auch hervor das der Staat nur noch 10% Anteil besitzt und die anderen 90% in private Hände.

Die Auswirkungen dürfte ich schon kennen lernen. Direkt am Waterloo Bahnhof, der in etwa dem Hauptbahnhof in Wien gleicht. Es regnet durch das Dach und eine Baustelle nach der anderen. Die Digitalisierung ist vor Ort durch sehr viele Kartenautomaten und kaum öffentlichen Kartenverkäufen sichtbar. In der Ubahn genauso Elektrische Drehkreuze bzw Eingänge. Das hier aber abkassiert wird ist erkennbar an den Preisen. Natürlich ist Wien nicht mit London zu vergleichen. Aber für 1 Hinfahrt von meiner Wohnung zur Unite fahr ich mit den Zug und den Bus von Zone 2 in Zone 1. Dafür bezahle ich 4,40 £ (5.05€). Würde ich allerdings nur mit den Bus fahren bezahle ich 3 £. Wie schon erwähnt für 1 Fahrt!

Schlussfolgerung für meinen 1 Tag: Das Wetter ist schlecht, die Privatisierung der Bahn ist auch schlecht aber die Unite versucht jeden Tag, UK ein bisschen besser für die ArbeitnehmerInnen zu gestalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

49 + = 57