Die Taxifahrer und UBER
Der Montag fängt an mit einer Besprechung über die Situation der Taxifahrer in London. Ein Teil meiner Aufgaben, ausgehend von der Vida, war es die Situation betreffend UBER zu hinterfragen. In London ist es genauso gewesen wie bei uns in Wien. Viele Taxifahrer haben sich entschieden auf UBER umzustellen, mit dem Hintergedanken mehr zu verdienen. Nach gewisser Zeit weiß man dass das nicht der Fall ist. So auch die Taxifahrer in London. Anfangs hat man um die Kundschaft duelliert. Was natürlich aus wirtschaftlicher Sicht gut für den Markt wäre, denn die Preise für den Konsumenten sinken. Arbeitnehmerrechte haben aber die Taxifahrer mehr wenn sie für eine Firma arbeiten und nicht selbständig sind. Natürlich hat man dementsprechend als uber Fahrer auch keine Rechte. In diesem Bereich also Mitglieder anzuwerben ist schwierig. Trotzdem hat es eine Gewerkschaft gegeben die einige Mitglieder anwerben konnten. Der nächste Schritt war aber UBER ganz zu verbieten. Eine Anzeige wurde ans Gericht weitergegeben. Diese ist durch gegangen da UBER kein richtiger Arbeitgeber ist, sondern nur eine Vermittlungsplattform. Der Rahmen für rechtlichen Umstände eines Taxifahrer Unternehmen sind nicht gegeben und somit hat das Gericht gegen UBER entschieden.
ITF Treffen
Am zweiten Tag meiner 2 Arbeitswoche habe ich mich mit Oen von der ITF getroffen. Ein interessanter Austausch über deren Situation sowie die Situation in Österreich und der vida. Einmal mehr kam auf, dass das österreichische System im Gegensatz zur Liberalen Welt, das sozial sicherer ist. Die Tourismusabteilung der ITF macht sich Gedanken über die Rechte der Arbeitnehmer im Flugverkehr am Boden. Leider gibt es nur wenig Berührungspunkte. Da die ITF auch eine internationale Gewerkschaft ist sind deren Mitglieder nur die Gewerkschaften in Europa. Mitglieder zu sensibilisieren oder zu mobilisieren fällt also schwer.
Die Privatisierung der Energieunternehmen.
Am 3 Tag meiner Arbeitswoche war ich bei einer Diskussion über die Energiekonzerne in UK. In diesem kam auch auf das bis zu 70 Prozent in privaten Händen sind. Wichtig ist es für die Gewerkschaft aber auch die Vertreter der Labour-Partei diese bei Gewinn der nächsten Wahl wieder in staatliche Betriebe umzuwandeln. Nach meiner kurzen Ergänzung wie die Energie Unternehmen in Österreich strukturiert sind kam eine große Verwunderung auf. Meine Erkenntnis war es erst gar nicht als österreichischer Staat Energiekonzerne in private Hände abzugeben. Sonst kommen auf uns dieselben Probleme zu wie in UK. Prekäre Arbeitsbedingungen so wie Schwierigkeiten für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Rechte zu erkämpfen.
Am selben Tag ging es mit dem Zug 2 Stunden Fahrt nach Birmingham. Dies ist die größte Industriestadt in UK mit einer Millionen Einwohner.
Konferenz in Birmingham über die Auswirkungen vom BREXIT
In Birmingham wurde von der United eine Konferenz abgehalten für die Beschäftigten in Birmingham und Umgebung so wie den restlichen Landkreis. Die internationale Abteilung der Unite war durch uns vertreten. Simon, Cleare, Ryan, sowie die beiden Bens waren vor Ort. Es war aber auch Barry Gardiner Shadow Minister for International Trade eingeladen. Wieder ein Beispiel wie stark die Unite mit der Labour Partei zusammenarbeitet.
Über 100 Betriebsräte und BetriebsrätInnen sind gekommen.
Der Grund warum die Konferenz stattfindet war natürlich der BREXIT. Es war nicht schwer die Grundstimmung der Betriebsräte vor Ort nachzuempfinden. Viele wissen nicht wie es weitergeht. Aber die Hoffnung, das Arbeitnehmerrechte sowie Konsumentenrechte, durch den EU-Austritt durch neue Verträge erhalten bleiben, ist groß. Was mich auf dieser Konferenz sehr beeindruckt hatte war als der Vertreter Barry Gardiner nachdem Wahlverhalten der Betriebsräte vor Ort gefragt hat. Viele hielten ihre Arme hoch bei der Frage ob sie gegen den brexit gestimmt haben aber mindestens ein Fünftel haben sich für den brexit entschieden. Die Ehrlichkeit der Engländer gegenüber der Gewerkschaft aber auch gegenüber der Politik auf dieser Konferenz war hoch.
Mit einem doch komischen Magen Gefühl und den Gedanken dass die Rechtspopulisten auch bei uns in Österreich immer wieder das Thema ansprechen „Raus aus der EU“ ging es wieder nach London.
Wenn man einen Österreicher einmal vorhalten würde welche Bedenken nun die Betriebsräte hier in England haben würde keiner für einen Ausstieg Österreichs aus der EU stimmen.